18.8.2021, Thomas Baumann

Visionen für Suhr

 

In Holderbank AG aufgewachsen machte ich eine Lehre als Landwirt und studierte anschliessend Agronomie an der ETH. Seit über 30 Jahren führe ich den Landwirtschaftsbetrieb Galegge, arbeite in einem Teilpensum im Naturama und bin seit 2021 Grossrat. Zuvor war ich in Kommissionen und Arbeitsgruppen der Gemeinde tätig und im Vorstand des Natur- und Vogelschutzverein. Ich bin Gründungsmitglied von Suhr Solar und Hauptinitiator der Renaturierungen an der Suhre an der Wyna.

Ich bin Vater einer Tochter in Ausbildung und einer erwachsenen Pflegetochter.

Als Gemeindepräsident werde ich mein berufliches Engagement dem neuen Amt anpassen.

Thomas Baumann, Gemeinderat Ressort «Bau, Verkehr und Umwelt»


Acht Jahre im Gemeinderat

Zuerst war ich für das Ressort «Bildung und Kultur» zuständig, aktuell für den Bau- Verkehrs- und Umweltbereich. In dieser Zeit konnte ich von der Führungsarbeit der beiden Vorgängerpräsidenten Beat Rüetschi und Marco Genoni profitieren. Suhr hat sich in dieser Zeit zu einer Gemeinde entwickelt, die für die Herausforderungen der Zukunft gut gerüstet ist. Als Gemeinderat begleite ich mit engagierten Menschen aus Kommissionen, Arbeitsgruppen, der Bevölkerung und einer gut aufgestellten Bauverwaltung Suhr in seiner baulichen und verkehrlichen Entwicklung. Diese Herausforderung macht mir Freude. Neben Fachkenntnissen ist eine gute Portion gesunder Menschenverstand für die Lösung der vielfältigen Alltagsaufgaben nötig.

 

Es braucht Visionen für die Weiterentwicklung von Suhr

Suhr befindet sich in einer spannenden Entwicklung: Die Gemeinde wächst und gewinnt neben dem ländlichen Charakter immer mehr an Urbanität. In der Bevölkerung ist diesbezüglich eine Verunsicherung feststellbar. Dieser Wandel muss thematisiert werden. Aus beiden Blickwinkeln gibt es gute Ansätze. Wesentlich ist, dass wir gemeinsam an dieser Transformationsprozess aktiv arbeiten und so die Richtung bestimmen können. Ich sehe die Aufgabe des Gemeinderates und des Gemeindepräsidiums darin, verschiedene Sichtweisen im gemeinsamen Diskurs zu moderieren und die besten Lösungen für Suhr zu finden.

 

Meine Vorstellung für Suhr

Mein künftiges Suhr funktioniert in den Quartieren als Gemeinschaft, wo man sich kennt und aushilft, gemeinsame Aktionen plant und durchführt. Die BürgerInnen engagieren sich, diskutieren und entscheiden aber auch für die Anliegen, die die gesamte Gemeinde betreffen.

Dazu gehört, dass sich in Zukunft Durchgangs- und Dorfverkehr auf Augenhöhe bewegen. Die geplante Ost- und Südumfahrung erlaubt die Umsetzung von sicheren Velo- und Fussgängerverbindungen. Die Wohn- und Gewerbebauten zeugen von nachhaltiger und architektonischer Qualität mit begrünten, stromproduzierenden Dächern und Fassaden und lassen SuhrSolar zum grossen Energieproduzenten wachsen. Sorgfältig mit Grünflächen gestaltete öffentliche Räume, Strassen und Plätze garantieren trotz Klimaerwärmung eine gute Aufenthaltsqualität, wo sich die Bevölkerung gerne trifft. Die ÖV-Verbindungen und -Strecken (z.B. Verlängerung ins Wynecenter) werden optimiert. Forst- und Landwirtschaftsbetriebe ergänzen und verbessern als Dienstleistung die Naherholungsgebiete. Die Quartierarbeit stösst vielfältigste soziale Kontakte an und schafft so ein hohes  Heimat- und Sicherheitsgefühl für alle SuhrerInnen. Klima- und Umweltschutz hat im privaten und im öffentlichen Bereich einen grossen Stellenwert und wird selbstverantwortlich gelebt. Suhr ist Teil der Region, geht aktiv auf andere Gemeinden zu und beteiligt sich an überkommunalen Aufgaben- und Fragestellungen.

 

Suhr wird gesunde Finanzen ausweisen

Für nachhaltiges Gewerbe sollen gute Standortbedingungen geschaffen werden wie z.B. aktuell der Gewerbepark bei der Emmi. Eine überdurchschnittliche Standortattraktivität ergibt sich durch ein gesamtheitliches Verkehrsangebot, eine gute Schule, vielfältige Einkaufsmöglichkeiten, attraktive Betreuungsangebote für Jung und Alt, eine bürgerfreundliche Gemeindeverwaltung, Naherholungsgebiete und Freizeitanlagen. Aktiengesellschaften optimieren heute ihre Steuerpolitik kurzfristig und zeigen weniger langjährige Standorttreue. Daher ist für schwarze Zahlen in Zukunft eine klare politische Ausrichtung als attraktive Wohn- und Lebensgemeinde für Familien, Singles, ältere Menschen und einer vorbildlichen Integration von AusländerInnen anzustreben. Das ist dank Zusammenarbeit, Kreativität und Innovation auch mit geringeren finanziellen Möglichkeiten möglich, wie das Suhr in den letzten Jahren bewiesen hat. Es sind aber auch gängige Standards und konventionelle Projekte zu hinterfragen und neue Lösungen zu suchen. So werden in den nächsten Jahren kantonale Strasseninfrastrukturprojekte mit über Fr. 20 Mio. unsere Gemeinde enorm belasten.

 

Zukunftsbilder geben Sicherheit und stärken Entscheidungsprozesse

Zukunftsbilder tragen wesentlich zum Gelingen von Vorhaben bei. In meinem beruflichen Werdegang konnte ich das wiederholt erfahren. Auch für den Galeggenhof in seiner heutigen Form als städtischer Landwirtschaftsbetrieb mit Direktvermarktung, Naherholungsgebietspflege und Biodiversitätsförderung stand zuerst eine Vision. Trotz anfänglichem Gegenwind wurde der Hof zu einem erlebbaren, aber auch wirtschaftlich erfolgreichen Betrieb.

 

Ihr Thomas Baumann