Zusammenleben - Zusammen leben

Quartierleben in Suhr
Quartierleben in Suhr, Foto: B. Wittwer

 

Suhr ist längst im Wandel: vom Dorf mit homogenen Lebensläufen zur grossen Agglomeration mit über 10'500 verschiedenen Realitäten und Perspektiven. Es sind Realitäten von Pendlerinnen, Alteingesessenen und Familien mit den diversen Hintergründen: «Multikulti» ist in Suhr nicht Zukunftsszenario, sondern viel mehr eine Beschreibung.

 

Mit der Vielfalt stellen sich aber auch Fragen: wie stellen wir als Gemeinde sicher, dass sich alle Suhrerinnen und Suhrer bei uns wohl fühlen? Wo können wir durch gezielte Förderung und Angebote den Alltag der Menschen verbessern? Wie können die verschiedensten Stimmen Gehör finden, gerade auch politisch-gestalterisch? Sind unsere heutigen Strukturen dafür noch zeitgemäss? 

 

Gestärkte Quartiere, Alters- und Jugendarbeit, Integration und Partizipation, Gewaltprävention und Gesundheitsförderung sind für «Zukunft Suhr» wichtige Themen.

 


Wie sieht DEIN Suhr in Zukunft aus?

Plakataktion - Übergabe an den Gemeinderat

Heike Fischer und ihre Töchter, Marco Genoni (Gemeindepräsident), Thomas Baumann (Gemeinderat), Philippe Woodtli (Geschäftsführer Gemeinde Suhr) und Rhea Mollet bei der Übergabe der Auswertung der Plakataktion
Heike Fischer und ihre Töchter, Marco Genoni (Gemeindepräsident), Thomas Baumann (Gemeinderat), Philippe Woodtli (Geschäftsführer Gemeinde Suhr) und Rhea Mollet bei der Übergabe der Auswertung der Plakataktion

Die Plakataktion (für weitere Infos nach unten scrollen) war ein voller Erfolg. Mehr als 150 Anregungen wurden notiert: von mehr Grün, mehr Platz zum Verweilen bis hin zu mehr Leben in allen Facetten. Am 2. Juli wurden die Ergebnisse dem Gemeinderat überreicht.

 

Die Vorschläge machen deutlich, dass viele sich wünschen, im Zentrum von Suhr nicht nur in interessanten Geschäften einzukaufen, sondern auch verweilen zu können. Sie möchten im Herzen des Dorfs eine gute Lebensqualität. Die am häufigsten genannten Punkte sind: 

 

  • Mehr Aussenraum zum Sitzen, Treffen, Reden: Viele wünschen sich einfach einen Platz, wo man sich treffen kann (18 Nennungen). Beliebt wäre ein Strassencafé, eine Gelateria oder eine Gartenbeiz im Ortskern (13 Nennungen) und einige wünschen sich einfach mehr Sitzgelegenheiten. Oft wird der Wunsch kombiniert mit einem attraktiven Spielplatz für Kinder in unmittelbarer Nähe.
  • Mehr Grün (19 Nennungen): Neben mehr Natur und Grünflächen im Allgemeinen ist der Erhalt der alten Bäume ein Anliegen, aber auch das Pflanzen von neuen, schattenspendenden Bäumen. Mehrfach wird eine eingezäunte Hundewiese genannt, in der man seinen Liebling gefahrlos rennen lassen kann.
  • Zugang zum Wasser (6 Nennungen): Dass die Suhre und der Stadtbach durch den Ortskern fliessen, ist heute kaum spürbar. Am Wasser sitzen zu können oder den Gewässern entlang zu spazieren ist daher ein weiteres Anliegen.
  • Mehr Leben (24 Nennungen): Die Vorschläge reichen von Foodtrucks, Wochenmarktständen und einem Flohmarkt auf der Bärenmatte bis zu mehr Livemusik, Freizeitateliers, Hochbeeten zum gemeinsamen Gärtnern und einem Kleintierzoo. Besonders oft genannt sind Spielmöglichkeiten auch für Erwachsene: ein Pétanque-Platz, ein Schachbrett und ein Mühlespiel am Boden, eine Wiese zum Kubb oder Federball spielen, ein Trampolin oder gar ein Beachvolleyball-Feld. 
  • Mehr Raum für Velos und zu Fuss Gehende (15 Nennungen): Diverse Vorschläge betreffen eine Verkehrsberuhigung im Zentrum. Mehrfach wurde das Schlagwort Begegnungszone genannt, mit dem Ziel das Nebeneinander von Auto- und Langsamverkehr verträglicher zu gestalten. Daneben gehören Verkehrssicherheit und bessere Wege für zu Fuss Gehende und Velos zu den Anliegen. Auch die «Killerkanten» der neuen Trottoirs und die ungenügenden Querungsmöglichkeiten für Fussgängerinnen und Fussgänger an der Tramstrasse sind Thema.
  • Weniger Autos, aber trotzdem Parkplätze (16 Nennungen): Der Autoverkehr wird kontrovers abgehandelt. Es überwiegt der Wunsch, ihn einzudämmen. Aber es wird auch die Befürchtung laut, dass bei zu wenig Parkplätzen Probleme für die lokalen Geschäfte entstehen.
  • Weniger Littering (6 Nennungen): Das Thema Abfall ist sehr präsent, sowohl in Bezug auf den öffentlichen Raum als auch auf die Gewässer in Suhr.

Aus der Sicht der Arbeitsgruppe Raumentwicklung von «Zukunft Suhr» war die Plakataktion ein voller Erfolg.

 

Wir danken allen herzlich, die mit ihren Anmerkungen dazu beigetragen haben.

 

Die breite Beteiligung hat Fantasie und Gespräche angeregt und Suhrer Ideen hervorgebracht, die in keinem Lehrbuch stehen. Die Erwartung ist nicht, dass alle Anregungen von heute auf morgen für teures Geld umgesetzt werden. Wir hoffen aber, dass sich der Gemeinderat in den sowieso anstehenden Planungen davon inspirieren lässt. Und Einiges dürfte auch ganz unkompliziert realisierbar sein.