Atommüll-Tiefenlager


Brief des Gemeinderates

Der offene Brief von Zukunft Suhr vom Mai 2012 an den Gemeinderat hat Wirkung gezeigt. Das Bundesamt für Energie hat die Oberflächenanlagen am Standort Suhr nicht mehr im Fokus. Lesen Sie dazu den Brief vom 30. September 2013 des Gemeinderates Suhr.

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Infobrief Gemeinderat
Infobrief Gemeinderat Tiefenlagern.pdf
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Einladung zum Widerstands-Apéro

Nehmen Sie einen Augenschein beim Areal des künftigen Atommülllagers in Kölliken:

 

Mittwoch, 19. September 2012, 18 Uhr
Areal des künftigen Lagers (siehe Plan im PDF)

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Aufruf Winderstands-Apéro
KAAZ Aufruf Widerstandsapéro Kölliken.pd
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Widerstands-Apéro in Kölliken

Nehmen Sie mit KAAZ einen Augenschein vor Ort in Suhr, wo die Nagra einen Oberflächenstandort für ein Atommülllager plant:

 

Mittwoch, 15. August 2012, 18 Uhr
Parkplatz Wynencenter (Migros) Suhr

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Aufruf Widerstands-Apéro
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Treten Sie bei!

KAAZ: Kein Atommüll im Ballungsgebiet Aarau-Zofingen. So heisst die Gruppe , die sich gegen ein Atommüll-Endlager wehrt. Werden Sie Mitglied - das Formular steht unten zum Herunterladen bereit.

 

Kontakt:
Eva Schaffner, Weltistrasse 32, 5000 Aarau
E-Mail: eva.schaffner@gmx.net

www.ka-az.ch

 

 

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Beitrittsformular KAAZ
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Offener Brief an den Gemeinderat

Mai 2012: Mit einem offenen Brief fordert Zukunft Suhr den Gemeinderat auf, die Bevölkerung zur geplanten Umladestation für mittel- und schwachradioatkive Abfälle zu befragen.

 

An der Info-Veranstaltung vom Januar 2012 wurde beschwichtigt, seither hat man weder von der Regionalkonferenz noch vom Gemeinderat Suhr dazu etwas gehört.  Da stellt sich die Frage, ob die Regionalkonferenz oder der Gemeinderat die Anliegen der Bevölkerung gegenüber dem BfE und der Nagra vertritt.

 

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Offener Brief / Mai 2012
Offener Brief Umladestation Mai 2012.pdf
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Wollen wir eine Umladestation für radioaktive Abfälle in Suhr?


Die Nagra kann sich vorstellen, dass das Wynenfeld ein möglicher Standort für die Umlagerung von schwach- bis mittelradioaktiven Abfällen ist. Der Gemeinderat scheint das Thema gelassen anzugehen. Dies könnte sich als Bumerang erweisen. Denn Akzeptanz oder Widerstand wird entscheidend sein.

 

Die Ankündigung der Nagra, das Wynenfeld in Suhr als möglichen Standort für die Umlagerung von schwach- bis mittelradioaktiven Abfällen vorzusehen, hat wohl Bewohnerinnen und Bewohner von Suhr beunruhigt. Der Gemeinderat scheint das Thema jedoch gelassen anzugehen in der Überzeugung, dass Suhr im Verlauf des Verfahrens ausscheiden wird. Dies könnte jedoch zum Bumerang werden.

 

Die Suhrer Vertreter schweigen

Suhr konnte zwei Vertreter an die Regionalkonferenz Jurasüdfuss delegieren. Diese haben den Auftrag, die Anliegen der Suhrer Bevölkerung bezüglich der geplanten Atommülllager zu vertreten. Doch auch hier herrscht Stillschweigen. Müssten unsere Vertreter nun nicht in die Offensive gehen und die Bevölkerung über das geplante Vorgehen der Regionalkonferenz detailliert informieren? Müssten sie nicht die Meinungen und Bedenken der Einwohnerinnen und Einwohner einholen und diese an die Regionalkonferenz weitertragen?

 

Was läuft in vergleichbaren Lagern?

Die Nagra will in Suhr «nur» schwach- bis mittelradioaktive Abfälle umlagern. Doch auch diese haben ein massives Gefahrenpotential - wie die Bevölkerung um Asse und Morsleben schmerzlich erfahren musste. Die beiden deutschen Lager für vergleichbare Abfälle drohen aufgrund von Wassereinbrüchen einzustürzen. Der Rückbau des Lagers im Salzbergwerk von Asse stellt die Behörden vor grösste Probleme.

 

Auch ein Endlager in Suhr?

Es ist allen klar, dass für den radioaktiven Müll, den die Schweiz bisher produziert hat, im eigenen Land eine Lösung gefunden werden muss. Doch das Vorgehen der Nagra lässt einige Fragezeichen offen. Weshalb wird zuerst ein Standort für das Umladen und Umpacken der Abfälle gesucht, bevor klar ist, wo der geeignetste Standort aus geologischer Sicht ist? Will man zuerst die Akzeptanz der ansässigen Bevölkerung sondieren? Wenn diese zu einer Umladestation für radioaktive Abfälle ja sagt, wird wohl auch das Endlager kein Problem mehr sein. Dass die Oberflächenanlage vom eigentlichen Lager örtlich getrennt gebaut wird, ist wohl kaum wahrscheinlich.

 

Wohngebiete und Lebensmittelbetriebe gleich daneben

Der geplante Standort Suhr ist aus Sicht von «Zukunft Suhr» eine denkbar schlechte Variante. Er befindet sich inmitten einer dicht besiedelten Region unmittelbar neben einem Naherholungsgebiet und der Suhrer Badi. Grosse Lebensmittelbetriebe der Migros grenzen direkt an das Gelände. Das Gebiet eignet sich aus der Sicht der Nagra nur für schwach- bis mittelradioaktive Abfälle. Da stellt sich die Frage: Wie geeignet ist der Untergrund wirklich? Welchen Einfluss haben die Grundwasserströme der Suhre, Wyne und Aare? Ist es sinnvoll, hier eine Industrie mit dem wohl grössten Gefahrenpotential anzusiedeln? Wie würde sich eine solche Oberflächenanlage auf die Attraktivität der Gemeinden Suhr und Buchs auswirken. Wiegen allfällige Steuervorteile die Nachteile eines Tiefenlagers für radioaktive Abfälle, durch die bei einem Unfall die ganze Region entvölkert würde, auf? Die Zunahme von Arbeitsplätzen wäre jedenfalls nur von kurzer Dauer, denn der Betrieb eines Tiefenlagers benötigt wenig Personal.

 

Aus Sicht von «Zukunft Suhr» ist es jetzt wichtig, dass die Einwohnerinnen und Einwohner ihre Bedenken äussern. Der Gemeinderat muss Meinungen und Anliegen der Bevölkerung aktiv einholen und diese offensiv gegenüber der Regionalkonferenz und dem Bundesamt für Energie vertreten. Denn der wichtigste Faktor für den Standortentscheid des Bundes wird die Akzeptanz oder der Widerstand der ansässigen Bevölkerung sein.


Atommüll-Tiefenlager

Der Jurasüdfuss – wo auch Suhr liegt – gehört zu den möglichen Standorten für ein Atommüll-Tiefenlager. Das Thema Tiefenlager ist wesentlich für die Zukunft der Gemeinde. Zukunft Suhr nimmt deshalb aktiv Stellung. Das Ziel ist klar: Der Jura Südfuss muss möglichst bald aus dem Evaluationsverfahren ausscheiden.

 

Karte Standort Jura Südfuss (für vergrösserte Darstellung bitte anklicken).
Karte Standort Jura Südfuss (für vergrösserte Darstellung bitte anklicken).

Die Schweiz produziert vor allem durch ihre Kernkraftwerke und durch medizinische Anwendungen radioaktive Abfälle. Diese müssen derart entsorgt werden, dass Mensch und Umwelt dauerhaft geschützt sind. Für die Entsorgung sind die Verursacher verantwortlich. Die Rahmenbewilligung für ein Tiefenlager erteilt der Bundesrat und diese Rahmenbewilligung wird vom Parlament bewilligt. Sie untersteht dem fakultativen Referendum auf Bundesebene. Soweit sind die Rahmenbedingungen gegeben.

 

Auf der Suche nach einem Standort

Das Bundesamt für Energie führt seit einiger Zeit ein Verfahren zur Findung eines geeigneten Standorts durch. Die erste Phase ging Ende November 2010 zu Ende. Zu den sechs in Frage kommenden Standorten gehört auch der Jurasüdfuss, wo Suhr liegt. Dieses Gebiet ist denkbar als Lager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle (SMA). Die Plattform Jura Südfüss (PJS) wurde eingesetzt, mit dem Ziel, den Partizipationsprozess vorzubereiten und aufzubauen. Sie besteht aus einem Startteam mit Vertretern der verschiedenen Gemeinden. Gemeindepräsident Beat Rüetschi vertritt Suhr im Startteam.

 

Wie sehen die Positionen aus?

Der Planungsverband Region Aarau vertritt die Haltung, dass für das Gebiet Jura-Südfuss heute erhebliche Vorbehalte und Unsicherheiten bezüglich geologischer Eignung bestehen und dass diese durch Untersuchungen zu klären seien. Die Stadt Aarau ist gegen ein Tiefenlager. Sie führt dafür ebenfalls Unsicherheiten bezüglich geologischer Eignung an. Dazu kommt, dass die Region Jura Südfuss mit 200'000 Einwohnerinnen und Einwohnern ein sehr dicht besiedeltes Gebiet der Schweiz ist.

 

Mitte Dezember hat auch der Regierungsrat des Kantons Aargau wie folgt Stellung genommen: «Der Regierungsrat will grundsätzlich kein Tiefenlager im Kanton Aargau. Er ist aber gewillt, im Findungsprozess für geologische Tiefenlager konstruktiv mitzuarbeiten. Für den Standortentscheid hat die höchstmögliche Sicherheit oberste und absolute Priorität. Sogenannte weiche Faktoren dürfen für den Standortentscheid nicht massgeblich sein.»

 

Was meint Zukunft Suhr?

Dr. Daniel Vonder Mühll, Geophysiker ETH und Supporter von Zukunft Suhr, hat ebenfalls grosse Vorbehalte: «Der Jura Südfuss ist meiner Meinung nach kein geeigneter Standort für ein SMA-Tiefenlager.» Trotz der ungünstigen Einschätzung des Standorts Jura Südfuss könnte der Bund möglicherweise versucht sein, den Weg des geringsten politischen Widerstands zu gehen. Der Jura Südfuss muss seine Meinung also kundtun. Deshalb ist es auch wichtig, an der regionalen Partizipation teilzunehmen, obwohl die Einflussnahme letztlich beschränkt ist. Die Entwicklungschancen unserer Region mit ihrer sehr hohen Bevölkerungsdichte dürfen nicht durch eine Verschlechterung des Image und der Rahmenbedingungen geschmälert werden.

 

Dann sind Gegengeschäfte schlechte Geschäfte und kurzfristig gedacht, denn ein Tiefenlager besteht ewig, Steuererleichterungen allenfalls für ein paar Jahre. Weiter ist zu bedenken, dass bereits der Bau eines Tiefenlagers eine grosse Belastung für eine Region mit sich bringt. Die betroffene Region wird stigmatisiert und in ihrem Entwicklungspotenzial eingeschränkt. Wer möchte schon einen Jurapark besuchen, der über einem Atommüll-Tiefenlager liegt?